Die Geschichte des Fuchsschafes

Das Fuchsschaf ist eine alte bodenständige Landschafrasse. Noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts war es in einzelnen lokalen Schlägen wie z. B. den Coburger Füchsen, den Oberpfälzer Füchsen, den Westfäler Füchsen und den Eifeler Füchsen weit verbreitet. In der Folgezeit wäre das Fuchsschaf beinahe auf Grund von geänderten Leistungsansprüchen zum Aussterben verurteilt gewesen, wenn nicht einige Idealisten sich dieser Schafrasse angenommen hätten. So ist es unter anderem der züchterischen Tätigkeit Otto Stritzels nach Ende des 2. Weltkriegs zu verdanken, dass die Bestandszahlen wieder steigen. Inzwischen ist die Rasse auch von der DLG als „Coburger Fuchsschaf" anerkannt.

Das Fuchsschaf fand in ganz Deutschland Freunde und Liebhaber! Einige Züchter und Halter schlossen sich im Jahr 1989 zur „Arbeitsgemeinschaft der deutschen Fuchsschaf-Züchter" mit ihrem Sitz in Mitwitz in Oberfranken, zusammen.


Rassebeschreibung

Das Fuchsschaf ist ein mittelgroßes,ebenmäßiges Landschaf, dessen hornloser, schmaler, edler Kopf bis hinter die Ohren unbewollt und von goldgelber bis rotbrauner Farbe ist (Goldfuchs, Rotfuchs). Der Kopf besitzt gelegentlich eine kleine Schaupe und eine Ramsnase.

Die Brust der Tiere ist leicht nach vorn geschoben. Der tiefe, mittellange Körper hat einen festen, geraden Rücken, der in ein mittellanges Becken übergeht.

Die Beine sind feinknochig und unbewollt, von gleicher Farbe wie der Kopf, ein trockenes Fundament und feste Fesseln, wobei die Hinterbeinstellung leicht gewinkelt ist. Die langabwachsende, schlichte CD-Wolle Anmerkung hier: was ist CD-Wolle?? ist weißlich mit einem goldenen bis rotbraunen Schimmer(meliert). Eine Scheitelung ist möglich.

Das Vlies der neugeborenen Lämmer ist rotbraun und hellt mit zunehmendem Alter auf; man spricht auch vom Goldenen Vlies.


Besondere Leistungen

Fuchsschafe gelten als widerstandsfähig undgenügsam. Sie sind futterdankbar, fruchtbar und auch langlebig. Fuchsschafe besitzen eine gute Marsch- und Pferchfähigkeit. Deshalb werden sie in der Koppel- und Hütehaltung, aber auch zunehmend in der Landschaftspflege eingesetzt. Dabei sind sie besonders geeignet für die rauhen Mittelgebirgslagen. Das Fleisch der Lämmer und auch der älteren Schafe weist bei artgerechter Haltung kaumFettansatz auf. Es ist wohlschmeckend, zart und wildähnlich.

Zuchtleistung

Die Fruchtbarkeit beträgt durchschnittlich zwischen 130% und 180%. Je nach Haltungsbedingungen und Veranlagung sind bis zu drei Ablammungen in zwei Jahren leicht möglich(zum teil asaisonal). Erste Zulassungen in der Regel im Alter von 12 bis 18 Monaten.

Gewichte

Es wird empfohlen, folgende Richtwerte einzuhalten:
• Altböcke: 80-100 kg;
• Jährlingsböcke: 50-70 kg;
• Mutterschafe: 55-75 kg:
• Jährlingsschafe: 45-55 kg;

Um den Landschaftstypus zu erhalten, sollten die oberen Grenzen möglichst nicht überschritten werden. Da sich unterschiedliche Haltungsformen und Standortbedingungen auf Größe und Gewicht auswirken, dürfen leichtere gegenüber schwereren Tieren nicht nachteilig bewertet werden.

Wollleistung

Böcke bringen ca. 4-5 kg und Mutterschafe ca. 3-4 kg. (pro Schur oder pro Jahr oder pro Saison oder was?) Die unterschiedlichen Tönungen der Wolle, vom dunklen Braun des Lammes bis zur unterschiedlich melierten bei den erwachsenen Tieren, sind bei den Verarbeitern gesucht und beliebt.

Heutige Bedeutung

Das Fuchsschaf hat nicht nur Bedeutung als Genreserve in der Schafpopulation, sondern ist durch eine Vielzahl positiver Eigenschaften auch bei unterschiedlichsten Haltungsbedingungen in der Lage, gute Leistungen zu entwickeln. In der Landschaftspflege spielt eszunehmend eine größere Rolle.

Zukünftige Vorstellungen

Erhaltung und Förderung der unterschiedlichen bodenständigen Rasseschläge des Fuchsschafes, wobei es jedoch – bei allem notwendigen Wirtschaftsdenken – den Charakter des Landschafes zu erhalten gilt.

(Die Angaben sind entnommen aus dem Faltblatt „Fuchsschafe in Deutschland“, herausgegeben von der Arbeitsgemeinschaft deutscher Fuchsschaf-Züchter, Sitz: Mitwitz/Ofr.)